- Reaganomics
- Reaganomics[regə'nɔmɪks] Plural, Reagonomics, Schlagwort für die in den USA unter Präsident R. Reagan seit 1981 verwirklichte Variante einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik, deren Aufgabe darin bestand, durch Abbau von Steuerbelastungen und administrativen Hemmnissen (Deregulierung) die Investitionen und das Wachstum zu fördern sowie durch Kürzung öffentlicher Ausgaben das Haushaltsdefizit zu begrenzen und durch eine restriktive Geldpolitik die Inflation zu bekämpfen. Eine endgültige Beurteilung des wirtschaftspolitischen Erfolgs der Reaganomics steht noch aus. Mit Sicherheit wurde das Ziel verfehlt, durch eine Senkung der Steuersätze einen solchen Wachstumsschub zu erreichen, dass das Steueraufkommen aufgrund der gestiegenen Bemessungsgrundlage sogar zunimmt. Zwar wurden auf der Ausgabenseite des Budgets die Sozialausgaben drastisch verringert, gleichzeitig stiegen aber die Rüstungsausgaben. Insgesamt sank das Budgetdefizit daher nicht, sondern nahm stark zu. Parallel hierzu wuchs das Defizit der Leistungsbilanz (höchster Wert 1987: rd. 167 Mrd. US-$). Inwieweit das Wirtschaftswachstum und der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der 2. Hälfte der 80er- und Anfang der 90er-Jahre auf die Reaganomics zurückzuführen sind, ist umstritten.
Universal-Lexikon. 2012.